1. Glühwein
1.1 Klassisch
Vermissen Sie auch in der diesjährigen Vorweihnachtszeit unsere „Royal Christmas Fair“ – unseren Haager Kerstmarkt? Sie lieben es, zwischen den festlich geschmückten Büdchen zu schlendern, hier und da noch ein paar kleine Weihnachtsgeschenke zu besorgen, den Duft von Tannen oder gebrannten Mandeln aufzunehmen und zum Abschluss noch im Schein der weihnachtlichen Beleuchtung einen Glühwein zu genießen…
Nun ja, zugegeben, den Glühwein, den man hierzulande erhält, ist meist keine wirkliche Gaumenfreude, während in Deutschland immer mehr gute Winzerglühweine an Beliebtheit gewinnen.
Aber sind Sie schon mal auf die Idee gekommen, Ihren Glühwein einfach selbst zu machen?
Wenn nicht, dann sollten Sie unbedingt folgendes klassische Glühwein-Rezept ausprobieren.
Zutaten:
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- 1 Flasche halbtrockenen bis trockenen Rotwein (nicht vom Holzfass!)
- 1 unbehandelte Orange
- 2 Zimtstangen
- 2-3 Gewürznelken
- 3 Kardamomkapseln
- 1 Sternanis
- 2-3 Esslöffel Zucker (am besten braunen)
Zubereitung:
Geben Sie den Wein zusammen mit den Zimtstangen in einen Topf. Dann schneiden Sie die ungeschälte Orange in Scheiben und geben diese ebenfalls hinzu. Die restlichen Gewürze zerdrücken Sie ein wenig, am besten in einem Mörser. Idealerweise füllen Sie die Gewürze nun in einen Teebeutel, der dann natürlich auch in den Topf kommt, so muss der Glühwein hinterher nicht noch durchs Sieb. Falls Ihnen das zu aufwendig ist, können Sie natürlich auch gemahlene Gewürze verwenden. In dem Fall empfiehlt sich vielleicht tatsächlich ein Teebeutel, da der Glühwein ansonsten trüb wird. Jetzt fehlt nur noch der Zucker – oder natürlich auch Honig oder andere Süßungsmittel.
Nun erhitzen Sie das Ganze, aber Vorsicht: der Glühwein sollte auf keinen Fall sieden oder gar kochen, sonst verfliegt der Alkohol.
Lassen Sie alles ca. eine halbe Stunde oder länger ziehen – und fertig ist Ihr selbstgemachter Winzerglühwein!
Das Gleiche geht natürlich auch mit Weißwein. Hier eignet sich am Besten ein feinherber Wein.
1.2 Alkoholfrei
Sie hätten es vielleicht lieber alkoholfrei? Auch kein Problem: ersetzen Sie den Wein ganz einfach durch klaren (also keinen naturtrüben) Traubensaft und lassen den Zucker weg. Am alkoholfreien Glühwein haben überdies auch Kinder viel Freude.
Übrigens …
Wein stammt ursprünglich nicht, wie viele vielleicht denken, von den Römern, sondern wurde von ihnen – wie so vieles – von den Griechischen übernommen. Es gab ihn sogar noch früher, mindestens seit 6000 v. Chr. Und gewürzter Wein ist ebensowenig eine Erfindung der Neuzeit. Bereits die Römer verfeinerten ihren meistens sehr sauren Wein gerne mit Thymian oder Oregano, verdünnten ihn mit Wasser und süßten ihn häufig mit Honig oder Rosenblättern.
2. Glühviez
Unsere Kollegin Alexa ist übrigens mit einer anderen Tradition aufgewachsen, dem Glühviez. Nie gehört? Zumindest Leute aus der Region Trier – ihrer Heimat – sowie die Saarländer unter Ihnen werden wissen, was damit gemeint ist.
Viez ist ein Apfelwein aus Äpfeln und Birnen, der bereits in der Antike bekannt war. Das Wort Viez stammt ursprünglich aus dem Lateinischen (vicis, vice) und kann grob übersetzt als Vizewein, schlicht also Ersatzwein bezeichnet werden. An oberster Stelle stand somit bereits bei den Römern der Wein aus Trauben. Dennoch hatte der Wein aus hauptsächlich Äpfeln über die Jahrhunderte hinweg durchaus seine Berechtigung, nicht nur als billigeres Ersatzgetränk, sondern auch, weil Äpfel einfach unempfindlicher sind als Trauben. Viele Bauern mit Obstwiesen stellen übrigens heute noch ihren eigenen Viez her.
Viez ist im Gegensatz zu Cidre oder Cider relativ sauer, wird im Sommer gerne mit Sprudel gemixt oder, wer‘s süßer mag, mit gelber Limonade – mein Favorit an warmen Sommertagen. Im Winter trinkt man ihn auch gerne heiß – als Glühviez.
Zutaten:
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- 1 Flasche Apfelwein
- 2 Zimtstangen
- 3 Gewürznelken
- 4 Löffel Zucker
Zubereitung:
Verfeinern können Sie das Ganze noch mit etwas Zitrone. Bei der Zubereitung können Sie sich am Glühwein orientieren. Übrigens gilt der Glühviez als eins von Omas besten Rezepten bei Erkältung.
Wir hoffen, Sie haben hier ein paar Anregungen gefunden. Vielleicht haben Sie ja Lust bekommen, beim nächsten Mal an einem kalten Winterabend Ihren Gästen etwas Besonderes anzubieten.
Viel Spaß jedenfalls beim Zubereiten, und noch mehr beim Genießen!