Veranstaltungsberichte

27. November 2021: Beelden aan Zee – Deutschsprachige Führung durch die Ausstellung „Façade“ im Museum Beelden aan Zee

Bericht: Façade – eine Ausstellung mit Werken von Igor Mitoraj

Am verregneten Samstagnachmittag trafen sich neun interessierte Besucher im Museum Beelden aan Zee, um mehr über Igor Mitoraj zu erfahren, den Künstler, der die uns allen bekannte Maske in den Dünen von Scheveningen schuf.

Nach einem kurzen Einblick in die Geschichte des Museums, das 1994 eröffnet wurde, führte uns unser kundiger Führer Leo Linscheer durch die Ausstellung „Façade“.

Er berichtete uns über das Leben von Mitoraj: geboren 1944 in Dresden als Sohn einer Polin und einem französichen Fremdenlegionär, Jugend und Studium in Krakau, weitere Stationen in Paris und Pietrasanta, einem Zentrum der künstlerischen Arbeit mit Bronzeguss und Marmor.

Das Hauptthema von Mitoraijs Skulpturen war der menschliche Körper, seine Schönheit und Zerbrechlichkeit.

Wir sahen Gipsmodelle, die als Vorbild für die Marmorskulpturen dienten, und (teilweise monumentale) Werke aus Bronze und Eisen. Auffallend immer wieder die gezielte Beschädigung der Oberfläche. Auch wurden Teile ganz weggelassen oder Formen hinzugefügt – Hinweise auf die Unvollkommenheit der menschlichen Natur und ihre Vulnerabilität.

Mitoraj ließ sich von klassischen Werken inspirieren und verwendete gern Gestalten der griechischen und römischen Mythologie.

Seine oft gigantisch großen Skupturen stehen in Paris, Rom, Mailand, Lausanne, London, Krakau, den USA, Japan und … …Den Haag.

„Façade“ läuft noch bis zum 6. Februar 2022. Eine neue Ausstellung über Mark Brusse „Shapes of Silence“ hat bereits begonnen. Im neuen Studio aan Zee kann sich der Besucher anhand zur Verfügung gestellter Materialien selbst als Künstler versuchen.

Wir danken Herrn Leo Linscheer für diese überaus interessante und informative Führung.

Bericht: Silke Klein


20. November 2021: Historische Wanderung „Jugendstil in Den Haag“

Zeitreise in das Fin de Siècle – Jugendstilwanderung durch Den Haag

14 Teilnehmer haben am 20. November an der historischen Wanderung „Art Nouveau in Den Haag“ teilgenommen. Die von KulturNetz aan Zee organisierte Themenwanderung wurde von einem Stadtführer der Gilde Den Haag durchgeführt.
 
Das Den Haag des ‚Fin de Siècle‘ am Ende des 19. Jahrhunderts ging mit der Mode: Viele alte Häuser wichen neuen (Geschäfts-)Gebäuden oder erhielten eine neue Fassade. Altbauten erhielten neue Fassaden im Jugendstil oder im Stil der Wiener Sezession. Umso mehr waren die Teilnehmer überrascht, was die historische Stadtmitte mit einem einfachen Blick nach oben an der als Jugendstil / Art Nouveau bekannten innovativen Architektur um das Jahr 1900 zu bieten hat.
 
Ein Beispiel ist die berühmte Konditorei Maison Krul, ein zwischen 1903 und 1970 betriebener Teesalon in Noordeinde 44-46 in Den Haag. Viele weitere sehenswerte Fassaden und Giebel weisen noch heute Elemente des Jugendstils auf. Den Haag bezeichnet sich auch gerne als „Hauptstadt des Jugendstils“ – warum, das konnte man auf dieser Wanderung eindrucksvoll erfahren. Nach der Ansicht vieler interessanter Gebäude endete die Wanderung an der wunderschönen Hofapotheke an der Korte Poten 7A.
 
Vielen Dank an Herrn Hergarden von der Gilde Den Haag für diese schöne Führung!
 
Mehr zum Thema Jugendstil in Den Haag gibt es hier.
 

13. November 2021: Besuch des Kunstateliers von Enny Kleikamp van Leeuwen

Kunstgenuss zum Anschauen und Mitmachen

Heute (13. November) waren sechs Kunstfreunde im Atelier von Enny Kleikamp van Leeuwen in Benoordenhout zu Gast. Enny hat uns verschiedene Mal-, Zeichen- und Drucktechniken erklärt und Umsetzung der Techniken am Beispiel ihrer Werke erläutert. In einer praktischen Übung durften wir dann selber ran und unsere Kreativität mittels einer einfachen Drucktechnik mit Spiegel, Ölfarbe, Papier und Bleistift ausprobieren. Dabei traten einige schlummernde Talente zu Tage und alle waren mit Eifer und Spaß dabei.

 
Übrigens, am 20., 21., 27. und 28. November veranstalten Enny Kleikamp van Leeuwen und Mirinda Mol in den Räumlichkeiten in der Zeilstraat 44 in Den Haag die Ausstellung „Urban Raw“. An diesen Tagen ist die Ausstellung zwischen 13 und 17 Uhr geöffnet, am Samstag, dem 20. November findet um 13 Uhr eine informelle Eröffnung statt.

 

KulturNetz aan Zee wird die Ausstellung ebenfalls besuchen und dazu in den kommenden Tagen noch einen Termin bekanntgeben.


16. Oktober 2021: Kleine Wanderung durch die Archipelbuurt

Schöne Wanderung durch die Straßen und Hofjes der Archipelbuurt
 

Am 16. Oktober 2021 hat sich eine Gruppe von 16 Teilnehmern auf eine kleine Wanderung durch die Archipelbuurt am nördlichen Stadtzentrum von Den Haag begeben. Die Archipelbuurt – gelegen zwischen Scheveningse Bosjes und Willemspark – wurde gleich als ganzes Viertel zum Rijksmonument erkoren – als eines von weit mehr als 1.100 Rijksmonumenten in Den Haag.

Die Wanderung begann am beeindruckenden Friedhof St. Petrus Banden und folgte einem Rundgang durch die verschiedenen Straßen der Archipelbuurt und dem ein oder anderen Hofje. Im Anschluss ging es in das Couperus-Museum in der Javastraat. Im Museum über den bekannten Schriftsteller konnten die Teilnehmer noch ein wenig vom damaligen Zeitgeist einfangen. Zum gemütlichen Abschluss begab sich die Gruppe zum Nachgespräch ins Café.

Es war eine schöne Wanderung und die Teilnehmer zeigten sich begeistert über die architektonische Vielfalt in der Archipelbuurt.


02. Oktober 2021: Besuch des Auto-Museums Louwman

Besuchergruppe von KulturNetz aan Zee verbringt einen gelungenen Nachmittag im Museum Louwman
 
Ein verregneter Nachmittag hat neun Interessenten nicht davon abgehalten, das Automuseum Louwman am Stadtrand von Den Haag zu besuchen. Zu den fünf Bewohnern der Stadt gesellten sich vier Wochenendgäste aus Deutschland – sie alle hat die Vielfalt an Fahrzeugen von einem bis mehr als 300 Pferdestärken in ihren Bann gezogen. Auch die Spannbreite des Designs war einzigartig: Auf der einen Seite ein Original Austin Martin aus dem James-Bond-Film “Goldfinger” und die Limousine aus “The Godfather” sowie auf der anderen Seite das klobige Automobil von Kaiser Wilhelm dem Zweiten und das gewöhnungsbedürftige Schwanenmobil eines indischen Maharashtra.
 
Ein lohnender Besuch, alle Teilnehmer waren begeistert. Für die hier in Den Haag ansässigen war es sicherlich nicht der letzte Besuch. Eine Wiederholung im kommenden Jahr ist quasi schon verabredet. Für alle, die heute nicht dabei waren eine gute Gelegenheit, ein wirklich tollen Museum kennenzulernen – für uns, um es wieder zu besuchen.
 

22. September 2021: Strandspaziergang anlässlich des „Tages der deutschen Sprache in den Niederlanden‟

Reger Kulturaustausch zwischen Niederländern und Deutschen

Gestern (22. September) trafen sich sieben Niederländer und Deutsche zu einem von KulturNetz aan Zee organisierten, circa anderthalbstündigen Strandspaziergang am Pier in Scheveningen. Anlass war der Tag der deutschen Sprache in den Niederlanden, das Thema dieses Jahr lauter „Austausch‟.
An sechs Stationen haben wir kurze Impulsvorträge zum kulturellen Austausch zwischen den Niederlanden und Deutschland gehört. Den Anfang machten die Ausführungen über den Maler Max Liebermann, seine Zeit in Scheveningen und Noordwijk sowie seine Freundschaft mit den Malern der Haager School. Am Pier ging es um die Geschichte des einstigen „Wandelhoofd Koningin Wilhelmina‟, den Boulevard und den Atlantikwall. An den Skulpturen an Beelden aan Zee erfuhren wir, dass sich Wilhelm Busch in Scheveningen den Wind in die Krawatte hat blasen lassen und das seine Sinnsprüche noch heute in der deutschen Umgangssprache in Gebrauch sind. Eine weitere Information erfolgte über Scheveningen als äußerst beliebte Sommerfrische der Deutschen, die schon seit gut 150 Jahren gerne in den schönen Küstenort kommen – oft direkt mit der Bahn. Bertha von Suttner war eine der bekanntesten Gäste des Kurhauses in Schevningen. Während sie sich dort aufhielt, wurden im Friedenspalast wichtige Gespräche über Friedenspolitik geführt – an denen sie als Frau nicht teilnehmen durfte. Zum Abschluss gab es mit der Vorstellung des Thrillers „Die Cannabis-Connection‟ des deutsch-niederländischen Autorenduos Hoeps & Toes noch eine gelungene Ausprägung des kulturellen Austauschs zwischen Deutschen und Niederländern.
 
Die Teilnehmer zeigten sich angetan von den vorgestellten Inhalten und dem gewählten Format – wir werden diese Idee des Themenspaziergangs sicherlich noch einmal aufgreifen.
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